Das Oktoberfest, das jedes Jahr vom Spielmannszug Holsterhausen-Dorf veranstaltet wird, ist ein Garant für tolle Stimmung. Dabei liegt dem Event schon eine sehr lange Tradition zugrunde. In diesem Jahr wird am Samstag (26. Oktober) ab 20 Uhr in der sogenannten „Alten Dorfkirche“ im Pfarrheim St. Antonius, Hauptstraße 26, gefeiert. Der Eintritt ist wie immer frei. Über die Ursprünge der beliebten Veranstaltung, die Höhepunkte in diesem Jahr und die Gewinnung von neuen Musikern für den Spielmannszug sprach der Tambourmajor und 1. Vorsitzende Kevin Wellmann mit Redakteurin Lydia Klehn-Dressler.
Herr Wellmann, zum wievielten Mal findet das Oktoberfest bereits statt?
In diesem Jahr ist es die 32. Auflage. Der Spielmannszug veranstaltet das Oktoberfest bereits seit 1991 – allerdings haben wir während der Pandemie zwei Mal ausgesetzt.
Wie ist die Idee, das Oktoberfest zu veranstalten, seinerzeit entstanden?
Das Oktoberfest entstand quasi aus einer anderen Veranstaltung heraus, die der Spielmannszug jahrelang ausgerichtet hat: das Weinfest. Doch das wurde irgendwann nicht mehr so gut angenommen. Also haben die damaligen Verantwortlichen nach einer kreativen neuen Idee gesucht und sich letztendlich für ein Oktoberfest entschieden. Damit gehörten wir damals zu den Ersten, die das beliebte Münchner Original hier in der Region adaptierten. Und scheinbar wurde damit ein Nerv getroffen: Denn D von Anfang an wurde das Ganze sehr gut angenommen – und das bis heute.
Wie viele Gäste kommen jedes Jahr?
Ungefähr 200 bis 300. Natürlich ist jeder, der das Oktoberfest besuchen möchte, willkommen. Wir sprechen aber auch jedes Jahr gezielt Einladungen an befreundete Vereine aus. Es ist dabei eine lieb gewonnene Tradition, dass wir die Vereine zu uns einladen, bei denen der Spielmannszug regelmäßig Auftritte absolviert. Und in diesem Jahr hatten wir ungefähr 30 Termine. Teilweise reisen dann die Vereine mit Bussen an, um gemeinsam mit uns das Oktoberfest im Pfarrheim zu feiern.
Hat das Pfarrheim als Location für die Feier eine besondere Bedeutung?
Ja, denn der Spielmannszug ist in der sogenannten alten Dorfkirche beheimatet. Dort finden nämlich auch unsere Proben statt. Daher freuen wir uns sehr, dass wir unser Oktoberfest dort feiern dürfen. Mit bis zu 300 Gästen sind die Räumlichkeiten dann auch gut gefüllt.
Gibt es in diesem Jahr wieder Livemusik?
Eine Band gehört zur Atmosphäre einfach dazu. Daher sind wir sehr glücklich, dass in diesem Jahr wieder unsere Stammband „Weekend“ zu Gast sein wird. Mit zum Motto passender Musik lässt es sich gleich noch mal so gut feiern.
Ist denn auch das kulinarische Angebot dem Original aus München treu geblieben?
Es gibt auf jeden Fall bayrisches Bier in Form von halben und ganzen Litern. Aber auch Liköre, alkoholfreie Getränke und eine Weinstube gehören zum Angebot. Die Preise für die Getränke haben wir dabei nicht erhöht. Ein Essensstand mit allerlei Leckereien wie Brezeln, Schnitzel im Brötchen und einiges an Fingerfood, das als gute Grundlage dient, ist ebenfalls vorhanden.
Im letzten Jahr haben die Königspaare der befreundeten Schützenvereine einen Wettbewerb im Maßkrugstemmen unter sich ausgetragen. Wird es das in diesem Jahr wieder geben?
Es gibt jedes Mal einen kleinen Wettbewerb. Allerdings versuchen wir, immer mal wieder etwas zu variieren. Beim Maßkrugstemmen im letzten Jahr mussten die Teilnehmer einen mit Sand gefüllten fünf Kilogramm schweren Maßkrug mit ausgestrecktem Arm möglichst lange halten. Wer das drei bis vier Minuten durchhält, hat immer gute Chancen zu gewinnen. In diesem Jahr wird es allerdings Baumstammsägen geben: Die anwesenden Königspaare oder Vertreter des Vereins müssen jeweils einen Baumstamm durchsägen. Hier ist Teamwork gefragt. Das schnellste Paar gewinnt natürlich. Der Preis ist ein 5-Liter-Fass. Für die Zuschauenden ist das immer ein großer Spaß.
Bleibt noch die Frage zu klären, ob die passende Kleidung bei den Gästen parat im Schrank hängt?
Das wäre natürlich wünschenswert. Die meisten der Besucher erscheinen immer in traditioneller Tracht. Aber das ist natürlich keine Pflicht. Auch, wer nicht das passende Outfit besitzt, ist willkommen. Ebenso, wie man nicht Mitglied eines Schützenvereins sein oder eine Verbindung zum Spielmannszug haben muss: Jeder, der Lust auf eine Oktoberfest-Party hat, darf kommen.
Die Mitglieder des Spielmannszuges werden aber vermutlich auch zahlreich vertreten sein, oder?
Auf jeden Fall. Als Gastgeber freuen wir uns natürlich ganz besonders auf unsere eigene Veranstaltung. Es handelt sich ja quasi um den Höhepunkt unseres Veranstaltungskalenders.
Wie viele Mitglieder hat der Spielmannszug Holsterhausen-Dorf momentan?
Insgesamt haben wir circa 290 Mitglieder – davon 41 aktiv. Wir sind aber immer dankbar, wenn sich neue Spielleute unserer Gruppe anschließen.
Müssen dafür musikalische Vorkenntnisse notwendig sein?
Das spielt keine Rolle. Egal, ob jemand bereits ein Instrument spielen kann und nach einer Möglichkeit sucht, in einer Gruppe zu musizieren, oder man ein Instrument gar neu lernen will: Jeder darf sich bei uns melden. Kinder bilden wir ungefähr ab einem Alter von acht Jahren aus. Aber auch Erwachsene können an uns herantreten, wenn sie den Wunsch haben, ein Instrument zu erlernen. Bei uns kann jeder, egal welchen Alters, bei null anfangen. Im letzten Jahr hatten wir zum Beispiel fünf Neuzugänge im Alter zwischen 25 und 40 Jahren. Neben der Praxis gibt es auch Theorieunterricht und außerdem besteht die Möglichkeit, über unseren Spielmannszug Lehrgänge mit anschließenden Prüfungen beim Volksmusikerbund NRW e.V. zu absolvieren. Wer Interesse hat, darf uns gerne ansprechen – auch beim Oktoberfest am Samstag.
Info: Das Oktoberfest vom Spielmannszug Holsterhausen-Dorf findet am Samstag (26. Oktober) ab 20 Uhr im Pfarrheim St. Antonius, Hauptstraße 26, statt. Der Eintritt ist frei.