Wer Toaster und Handys, Mikrowellen und Waschmaschinen im Supermarkt kauft, hat seit Januar an mehr Rechte beim Entsorgen der alten Geräte. Denn die Rücknahmepflicht wird 2022 ausgeweitet. Auch Supermärkte ab 800 Quadratmetern Verkaufsfläche aufwärts müssen dann Rücknahmestellen einrichten, wenn sie mehrmals im Kalenderjahr oder sogar dauerhaft Elektro- und Elektronikgeräte im Sortiment anbieten. Dafür gilt aber bis zum 30. Juni 2022 eine Übergangsfrist.
Hier in Fragen und Antworten ein Überblick, wer wo welche Geräte nun entsorgen kann – und warum man das auch tun sollte:
? Wie wird man eine alte Waschmaschine oder kaputte Spülmaschine los?
Kaputte und ausrangierte Geräte kann man in der Regel kostenlos am kommunalen Wertstoffhof abgeben. In diversen Kommunen gibt es zwar auch das Angebot, Elektrogeräte abholen zu lassen. Dies ist laut dem Verband Kommunaler Unternehmen (VKU) aber kostenpflichtig.
Elektrogeräte lassen sich auch im Laden zurückgeben, wenn es sich um große Händler handelt. Der Vorteil bei dieser Form der Rückgabe: Wer dort ein Gerät kauft und sich nach Hause liefern lässt, kann das Altgerät meist abholen lassen. Fahrtwege und die eigene Schlepperei fallen also weg. Schon jetzt sind Fachhändler im Bereich Elektrogeräte zur Rücknahme verpflichtet, wenn sie eine Verkaufsfläche von mehr als 400 Quadratmetern haben.
? Kann man alle Geräte dort einfach so zurückgeben?
Großgeräte wie Waschmaschinen, Mikrowellen und Fernseher, Rasenmäher und große Leuchten müssen Händler nur dann kostenlos annehmen, wenn ein entsprechendes Neugerät derselben Geräteart gekauft wird.
Elektro-Kleingeräte wird man hingegen immer auf Wertstoffhöfen und im Handel los – im Laden auch dann, wenn man nicht zeitgleich ein neues Gerät kauft oder das alte nicht bei diesem Händler gekauft hat.
Das gilt für Geräte, die in keiner Abmessung länger als 25 Zentimeter sind, etwa Smartphones, Rasierer, Zahnbürsten und Taschenrechner. Es gilt zugleich eine Beschränkung auf fünf alte Produkte, erklärt die von Herstellern und Verbänden der Elektro- und Elektronikbranche getragene Stiftung Elektro-Altgeräte Register (Stiftung AER).
? Wie sieht das mit dem Onlinehandel aus?
Auch hier gibt es ab dem 1. Juli 2022 eine Verbesserung für Käufer: Auch kleine Online-Händler müssen dann bei jedem Kauf von Neugeräten die kostenlose Abholung und Entsorgung anbieten. Es ist laut der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen (VZ NRW) im Gesetz sogar vorgesehen, dass die Händler aktiv auf diese Möglichkeit hinweisen.
Für große Online-Händler von Elektrogeräten mit einer Versand- und Lagerfläche von mehr als 400 Quadratmetern gilt die Rücknahmepflicht schon jetzt.
Entweder können die Käufer die alten Geräte per Paket einschicken oder sie an eine lokale Rücknahmestelle geben, die der Onlinehändler nennt. Oder man tauscht direkt bei Lieferung das Altgerät gegen das neue Modell aus.
? Gibt es Tipps zum Entsorgen?
Die Stiftung AER rät, leicht auswechselbare Batterien und Akkus aus den Geräten herauszuholen. Gerade bei Lithium-Ionen-Akkus kann es sonst zu Bränden kommen. Wer alte Geräte noch kurz zu Hause einlagert, sollte sie daher auch kühl und dunkel halten.
? Warum sollte man Elektrogeräte recyceln?
Das ist vor allem ein Thema der Nachhaltigkeit: Werden die Altgeräte recycelt, schont das Ressourcen. Viele Geräte enthalten wertvolle Metalle wie Kupfer, Aluminium und Messing. Werden diese Stoffe entnommen und der Wiederverwertung zugeführt, können daraus neue Produkte werden. Auch Kunststoffe sind teils wiederverwertbar. dpa
Neues Leben für alte Flaschen
Sieben Tipps für den Gang zum Altglascontainer
Mal schnell zum Glascontainer an der Ecke gehen und das Altglas wegbringen - das hat wohl jeder schon einmal gemacht und damit einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz geleistet. Denn durch das Wiederverwerten von Glas verringert sich das allgemeine Müllaufkommen, zudem werden Rohstoffe wie Quarzsand und Kalk eingespart. Doch was gehört eigentlich in welchen Altglascontainer? Hier sind sieben Tipps zum richtigen Recycling:
Nicht nur Getränkeflaschen
Jedes Glas, das vorher eine Verpackung war, kann wiederverwertet werden. Leere kosmetische Glasbehälter, beispielsweise Flakons, Deoroller oder Creme-Tiegel aus Glas gehören genau wie die Rotweinflasche oder das Gurkenglas in den Container. Das gilt auch für pharmazeutische Glasbehälter wie Nasentropfen- oder Hustensaftfläschchen.
Bitte grob entleeren
Vor dem Einwurf gilt es, die Glasverpackungen zu Hause vollständig auszuleeren. Ausspülen ist allerdings nicht notwendig.
Die Sache mit den Deckeln
Deckel gehören normalerweise in die gelbe Tonne. Ist aber doch mal ein Schraubverschluss auf dem Glas geblieben, darf er auch mit eingeworfen werden. Die modernen Glasrecyclinganlagen können Verschlüsse aussortieren, sodass diese anschließend der korrekten Verwertung zugeführt werden können.
Demontage unnötig
Feste Komponenten wie die Kugel im Deoroller müssen nicht abgetrennt werden.
Weiß, grün oder braun?
Eine Trennung nach Farben ist wichtig. Denn aus den Scherben entstehen neue Glasverpackungen in der jeweiligen Tönung. Dabei gilt: Bunte Flakons oder CremeTiegel, die nicht eindeutig dem Weiß-, Braun- oder Grünglas zugeordnet werden können, gehören zum Grünglas. Denn das verträgt am ehesten Fehlfarben.
Porzellan bleibt draußen
Kosmetische Behältnisse aus Porzellan oder Keramik gehören nicht in den Altglascontainer. Sie sind nur schwer auszusortieren und stören den Recyclingprozess. Der Grund ist, dass sie zum Teil einen deutlich höheren Schmelzpunkt als Glasverpackungen haben. Dadurch können Reste als „Einschlüsse“ im neuen Glas zurückbleiben und es unbrauchbar machen.
Folgendes bitte nicht einwerfen
Kosmetikspiegel bestehen zwar aus Glas, gehören aber in den Restmüll und nicht in den Altglascontainer. Auch Trinkgläser und Fenstergläser haben im Altglascontainer nichts zu suchen, weil sie eine andere Glaszusammensetzung haben. djd