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Freizeitbad in Dorsten: Atlantis steuert auf Besucherrekord zu

Es wird ein Rekordjahr 2023, 2024 erwartet. Das Freizeitbad wird aber wohl wochenlang geschlossen bleiben. Planung Einbau einer neuer Lüftungsanlage, eine Photovoltaikanlage und einer Wärmepumpe.

Vielen Menschen gefällt besonders das Spaßbad mit mehreren Rutschen. FOTO HANS BLOSSEY

Das Atlantis ist beliebt wie nie. Das bestätigte Geschäftsführer Frank Schellhaus jetzt auf Anfrage. „Wir steuern auf ein Rekordjahr zu“, sagt er. 2024 wird dann wieder ganz anders.

Schellhaus geht davon aus, dass bis Jahresende etwa 470.000 Besucher im Atlantis gewesen sind – so viele wie nie zuvor. Das Gros der Gäste zieht es in den Badbereich, aber Sauna und Fitnessbereich erfahren ebenfalls immer mehr Zuspruch. Die Gründe:

Probleme während Corona

1. Nach Corona wird alles besser:

Während der Pandemie gehörte das Atlantis eindeutig zu den Verlierern. Monatelanger Lockdown, Kurzarbeit, strenge Vorschriften — das verhagelte die Bilanzen seit 2020 gewaltig. „Wir waren aber auch eines der ersten Bäder, die wieder geöffnet haben“, sagt Frank Schellhaus. „Möglich, dass dann auch viele Neukunden gekommen — und geblieben sind.“ Bis jetzt sind etwa 340.000 Besucher allein im Badbereich gezählt worden. Weil die Menschen wieder Lust haben, schwimmen zu gehen. Und weil sie fürs Eintrittsgeld trotz eingeführter Energiepauschale mit Rutschen, Spaßbad, Kinderbereich und Sportbecken offenbar eine Menge geboten bekommen.

Schwimmkurse für Kinder

2. Mehr Nichtschwimmer ausgebildet:

Bedingt durch Corona hat das Atlantis einen erheblichen Nachholbedarf bei Schwimmkursen für Kinder ausgemacht. „Wir haben das Angebot ausgeweitet und derzeit ein Plus von 60 Prozent bei den Kursteilnehmern gegenüber der Zeit vor Corona“, betont Schellhaus. Regelrecht begeistert von dem Angebot ist Sandra Bohde. Die Mutter aus Dorsten schrieb vor wenigen Tagen: „Unsere im Juli sieben gewordene Tochter Mila hat tatsächlich das Gold-Abzeichen geschafft. Sie ist unendlich stolz und sicher ist dies eine Motivation für viele.“

Erreicht habe sie das in kleinen Schritten seit Juli 2022, jeweils in einem Ferienkurs hier im Bäderbetrieb. „Es geht hier streng, aber fair zu. Verschenkt werden die Abzeichen nicht und intensiv ist es in der Tat. Aber es lohnt sich.“

Reha-Kurse und Fitness

Die Teilnehmerzahl bei den Reha-Kursen und im Fitnessbereich hat das Atlantis um 20 Prozent steigern können. Auch für Kinder werden dort mittlerweile Reha-Kurse angeboten. „Die Nachfrage war sehr groß, also haben wir auch am Vormittag Wasserflächen für Kurse bereitgestellt“, sagt Schellhaus. Der Fitnessbereich sei ebenfalls erweitert worden und werde „sehr gut angenommen“. Und im Saunabereich bekommen die Atlantis-Mitabeiter oft zu hören, dass die Tageskarte für 20,50 Euro vergleichsweise preiswert sei.

Die Aussichten

2024 wird kein Rekordjahr, das ist jetzt schon klar. Denn das Atlantis wird, wenn der Verwaltungsrat im November zustimmt, im vierten Quartal bis zu zehn Wochen geschlossen sein. „Wir planen im nächsten und übernächsten Jahr unter anderem den Einbau einer neuer Lüftungsanlage, eine Photovoltaikanlage und einer Wärmepumpe“, sagt Schellhaus.

Das kostet zwar viel Geld, soll aber 500 Tonnen Kohlendioxd sparen und den Energieverbrauch um jährlich vier Millionen Kilowattstunden senken. Das entspricht dem Jahresstromverbrauch von etwa 1000 Einfamilienhäusern. Das Atlantis will mit der Umrüstung nicht nur einen Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung leisten, sondern auch die eigene Bilanz aufbessern.

Die Überlegungen gingen allerdings auch dahin, im nächsten und übernächsten Jahr neue Attraktionen im Bad zu schaffen. „Das ist aber noch nicht spruchreif.“ Stefan Diebäcker