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Keine Einkaufstouren

Bei seiner ersten Mannschaft setzt der SV Lembeck auf die Förderung seiner Eigengewächse. Gute Trainer sind deshalb wichtiger als ein großes Portemonnaie, um Spieler von auswärts einzukaufen.

Mit eigenen Kräften wie Julian Risthaus, Mike Berger und Florian Wolthaus (v.l.) will der SV Lembeck zum Erfolg kommen. Teure Einkäufe von außen sind am Hagen verpönt. FOTO LÜCKE

Lembeck. Groß einkaufen und dadurch Meister werden? Für manchen Verein mag das ein lohnendes Ziel sein. Doch der SV Lembeck erteilt dem für seine erste Mannschaft schon seit Jahren eine klare Absage und setzt stattdessen auf den eigenen Nachwuchs.„Wir haben damit einst schlechte Erfahrungen gemacht“, erzählt Abteilungsleiter Matthias Gördes und verweist auf die Philosophie des Fußballvorstandes: „Wir wollen die Chancen nutzen, die aus unseren eigenen Reihen heraus erwachsen.“

Dafür setze der SVL auf gute Trainer, die auch mit jungen Spielern arbeiten können. Nicht zuletzt deshalb sei Patrick Rohrand zum Trainer gemacht worden, denn zuvor arbeitete Rohrand erfolgreich mit der A-Jugend der JSG Lembeck/ Rhade/Deuten und kennt deshalb viele Spieler der aktuellen Ersten schon seit Jahren.

„Ganz abgesehen davon, dass wir keine Auswärtigen holen wollen, wäre auch das Geld dafür gar nicht da“, nennt Matthias Gördes einen weiteren Grund für die Lembecker Philosophie der Mobilisierung der eigenen Kräfte.

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Patrick Rohrand (r.) und Cotrainer Steffen Kölnberger (l.) wollen kommende Saison die Titelfavoriten ärgern. FOTO LÜCKE

Das heißt aber nicht, dass die Lembecker Verantwortlichen auf immer und ewig in der Kreisliga A bleiben wollen. „Nächste Saison wollen wir schon oben mitspielen und die ersten zwei, drei Aufstiegskandidaten ärgern“, sagt der Abteilungsleiter.

Nur sieben Niederlagen

Dass die Mannschaft das Zeug dazu hat, hat sie in der abgelaufenen Saison gezeigt. Zuhause verlor der SVL nur zwei Spiele; das gegen Meister Gahlen und das letzte Saisonspiel gegen Wulfen. Spielerisch und technisch kann die Lembecker Mannschaft mit den Topteams der Liga mithalten. Was Trainer Patrick Rohrand bei seinem Team zuweilen fehlt, ist der nötige Killerinstinkt. Mit sieben Niederlagen hatten die Lembecker eine weniger als der Tabellendritte BVH Dorsten. Dass sie trotzdem neun Punkte hinter den Holsterhausenern und auf Platz sieben ins Ziel kamen, lag an den vielen Unentschieden. Mit zehn Punkteteilungen waren die Lembecker die Remis-Könige der Liga. Etwas mehr Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor und Cleverness beim Verteidigen von Führungen, und der SVL ist ganz vorne dabei.

„Voraussetzung“, sagt Matthias Gördes, „ist aber natürlich, dass wir unsere jungen, talentierten Spieler auch alle halten können.“ Natürlich sind die Qualitäten der Lembecker Spieler auch anderswo nicht verborgen geblieben. Doch Gördes und Patrick Rohrand setzen darauf, dass ihnen bei der Kaderplanung das zu Hilfe kommt, was die Mannschaften und den ganzen Verein am Hagen über Jahrzehnte hinweg ausgezeichnet hat: Teamgeist und Zusammenhalt.

„Wenn die Jungs zusammenbleiben, schielen wir auch mal nach oben“, verspricht Matthias Gördes. al