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Ansichtskarten als Kunst: Eigentlich wollte sie nur schöne Postkarten machen...

Schwarz auf weiß: Kunststudentin Luna Stender (23) aus Schermbeck zeichnet Ansichten von Dorsten auf Aquarell-Papier. Mit ihrer Heimat fühlt sich die talentierte junge Frau sehr verbunden.

Verliebt in Dorsten: Künstlerin Luna Stender mit einer ihrer Zeichnungen. Sie zeigt das Dorstener Rathaus mit der St. Agatha Kirche. Neben ihr macht Familienhund Blinkie eine gute Figur. Die Abbildung unten zeigt ein Detail ihrer Pop-Art-Kunst. FOTOS (2) MUNKER

Schöne, moderne Postkarten von Dorsten sind Mangelware - das findet Luna Stender. Aus diesem Grund wollte sie selbst zu Papier und Stift greifen, Karten anfertigen und vervielfältigen. Doch dann kam es - wie so oft im Leben anders. Ganz anders. 

Denn: Seit einigen Monaten erschafft die junge Künstlerin keine Postkarten, sondern handgezeichnete Bilder von Dorsten. Dabei handelt es sich ausschließlich um Originale - keine Drucke. Die Arbeiten, für die sie Blei-, Filz- und Tuschestifte auf Aquarellpapier verwendet, zeigen unterschiedliche Gebäude der Stadt. So zieren beispielsweise das hübsche Rathaus mit der benachbarten St. Agatha Kirche, das Jüdische Museum oder der Turm der alten Zeche die Bilder. Ihre Zeichnungen rahmt Luna Stender dann noch selbst. „Mein erstes Motiv war das Rostfleckhaus“, erinnert sie sich zurück.

Bei dem Wort „Dorsten“ leuchten ihre Augen

Kostspielig sind die Unikate für Dorsten-Liebhaber übrigens nicht. Sie starten schon bei 9,90 Euro (DIN A6) und das teuerste Format (DIN A3) liegt bei 39,90 Euro. Diese Preise verstehen sich ohne Rahmen. „Das mache ich für meine Heimat.“ Und die liegt ihr sehr am Herzen, wie sie im Gespräch überhaupt nicht verbergen will und kann. Wenn Luna Stender von Dorsten redet, leuchten ihre dunklen Augen. Hat sie auch einen Lieblingsort in Dorsten? “Ja“, sagt sie und nickt. „Die Oude Marie am Kanal.“

Aufgewachsen ist die heute 23-Jährige in Schermbeck, ihre Eltern leben noch immer dort. Nach der Max-Kolke-Grundschule ging es für Luna auf das St. Ursula-Gymnasium in Dorsten, das sie mit dem Abitur abschloss. Nach der Schule studierte sie in Bochum ehe sie an der Bilden-Kunstgeschichte, die Hochschule den Künste in Wuppertal wechselte und dort Malerei studierte. Mittlerweile lebt die Künstlerin in Wuppertal. Doch Dorsten hat noch immer einen besonderen Platz in ihrem Herzen. „Man kennt sich in Dorsten, ich fühle mich hier verbunden, das ist mein Zuhause.“ Auch deshalb fertigt sie die Stadtansichten.

„Eigentlich mache ich ganz andere Arbeiten als die Stadtansichten von Dorsten“, sagt Luna Stender. Hauptsächlich arbeitet sie mit einer Mischtechnik auf Leinwand. Ihre Pop-Art-Bilder werden von aussagekräftigen Farben dominiert. Dafür verwendet sie Acrylfarben und verfeinert die Werke mit Filzstiften.

Kunst und Musik als Lieblingsfächer

Schon in der Schule war Lunas Lieblingsfach Kunst. „Und Musik“, fügt sie strahlend hinzu. „Ich habe als Kind gern etwas erschaffen, habe Pullover und Kuscheltiere genäht.“ Tiere mag sie gern. Da gibt es zum einen Blinkie, den weißen Hund ihrer Eltern, der ziemlich verrückt nach seinem Bällchen ist, und ihren eigenen Vierbeiner. Dabei handelt es sich um Frieda, einen Appenzeller Sennenhund. „Frieda geht mit mir ins Atelier“, verrät Luna Stender. Doch eine Einschränkung gibt es für die Künstler-Hündin: „Wenn ich mit Acrylfarben arbeite, kommt Frieda nicht mit. Die Farben riechen zu stark.“

In der Welt der Galerien und Museen ist die Wahl-Wuppertalerin zu Hause. „Ich finde die Ludwig-Galerie in Köln ganz toll und mein Wunsch wäre mal, das MoMA in New York zu besuchen.“ An ihren ersten Ausstellungsbesuch erinnert sie sich bestens zurück und der wirkte, rückblickend betrachtet, prägend auf ihren Werdegang. „Meine erste Ausstellung war von Roy Lichtenstein.“ Der amerikanische Künstler ist für seine Pop-Art-Werke berühmt. Besonders kreativ ist Luna Stender ab 18 Uhr. „Ich bin ein Nachtmensch.“ Das passt zu ihrem Vornamen: Luna bedeutet „der Mond“.

Stadtansichten und Individuelles

Luna Stender nimmt auch Auftragsarbeiten an, zum Beispiel, wenn jemand sein Elternhaus gezeichnet haben möchte. Diese Unikate liegen bei 89,90 Euro (DIN A4, ohne Rahmen).

Kontakt: luna.stender@gmx.de, die Künstlerin ist auch bei Facebook und Instagram zu finden.