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Tagesklinik im Schloss Lembeck: Betrieb wird fortgesetzt

Die Tagesklinik Schloss Lembeck meldet nach nur neun Monaten Betrieb Insolvenz an. Geschäftsführer Timo Welling bleibt aber optimistisch. Trotz Insolvenzantrag wird der Betrieb zunächst weitergeführt.

Im ehemaligen Hotel-Trakt von Schloss Lembeck ist eine „Tagesklinik für seelische Gesundheit“ entstanden. FOTO (A) GUIDO BLUDAU

Die Tagesklinik im Schloss Lembeck hat nach nur neun Monaten vorübergehenden Betrieb Insolvenz angemeldet. Die Einrichtung hatte erst im Januar begonnen, doch im September wurde bekannt, dass man zahlungsunfähig ist und einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Dorsten gestellt hat. Geschäftsführer Timo Welling bleibt jedoch optimistisch.

Welling ist besonders erstaunt über die Situation: „Das, was uns passiert ist, ist eigentlich skurril vor dem Hintergrund, dass es überall lange Wartezeiten gibt.“ Patienten warten oft Monate bis über ein Jahr auf Therapieplätze, doch die private Tagesklinik hat sofort Kapazitäten. Derzeit ist allerdings nur einer von 20 Therapieplätzen besetzt.

Trotz der Insolvenzmeldung wird der Betrieb zunächst fortgesetzt, da Insolvenzen im Gesundheitsbereich häufig vorkommen und Kliniken deswegen oft weiterlaufen. Die 17 Mitarbeiter der Klinik bleiben angestellt und erhalten ihren Lohn. „Unser Team ist weiterhin sehr motiviert“, versichert Welling.

Die Klinik, die vor einem Jahr ihre Zulassung erhielt, richtet ihr Angebot an Privatzahler mit entsprechender Indikation. Nicht alle Patienten sind für die Behandlung in der Klinik geeignet. Einige Probleme waren fehlender Bekanntheitsgrad und eine nicht zielgerichtete Marketingstrategie. Maßnahmen wurden bereits ergriffen, um diese zu beheben: „Unsere Werbung bei Google wurde nicht den Patienten angezeigt, die wir behandeln können“, erklärt Welling. Doch erste Erfolge bei der Optimierung der Werbung zeichnen sich ab.

Der Fokus liegt nun auf der Sanierung der Klinik. Für den Fall der Eröffnung des Insolvenzverfahrens im Dezember gibt es verschiedene Szenarien: Sanierung durch Investoren, Fortführung einzelner Bereiche oder als letzte Möglichkeit, eine Schließung. Im schlimmsten Fall, „würden wir natürlich dafür sorgen, dass unsere Angestellten woanders eine Anstellung finden“, so Welling.

Der Betrieb läuft weiterhin normal, und die Klinik bietet nach wie vor kostenlose Erstgespräche an, mit den sofort verfügbaren Therapieplätzen für passende Patienten.

Im bisherigen Jahr hat die Tagesklinik im Schloss Lembeck bereits 30 Patienten behandelt, die Kapazität hätte jedoch für bis zu 120 Patienten gereicht.


Viele freie Ausbildungsplätze

Unternehmen investieren weiterhin in die Ausbildung.

Dorsten. Am 1. August begannen viele junge Menschen ihre Ausbildung. Dennoch blieben in Dorsten zahlreiche Ausbildungsplätze unbesetzt.

Vor allem im Einzelhandel, in Büros, Arztpraxen und im Handwerk gab es viele freie Stellen im Bezirk Recklinghausen zu Beginn des Ausbildungsjahres 2024/25. Die Bundesagentur für Arbeit berichtet auf Anfrage von konkreten Zahlen aus Dorsten. Insgesamt wurden der Agentur 626 Stellen gemeldet, wovon noch 247 unbesetzt sind. Im gesamten Bezirk Recklinghausen bleiben 1337 Stellen offen, was einem Rückgang um 105 Stellen entspricht.

Es gibt jedoch ausreichend Bewerber, um diese Positionen zu besetzen. Insgesamt meldeten sich 3985 Bewerber, was einem kleinen Rückgang von 23 Bewerbern entspricht. Die Anzahl der gemeldeten Ausbildungsplätze stieg um 450 auf 3198. Derzeit sind 1225 Jugendliche immer noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz — ein Anstieg um 137.

Dirk Hellmann, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit, rät jungen Menschen, die Vorzüge einer Berufsausbildung zu erkennen. Er betont, dass ein Studium nach der Ausbildung dank der praktischen Erfahrung oft leichter zu bewältigen ist.

Zum Beginn des neuen Ausbildungsjahres zählt die IHK Nord Westfalen 7116 neue Ausbildungsverträge in der Region Münsterland und Emscher-Lippe. Dies stellt eine Zunahme von 0,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr dar und ist der vierte Anstieg in Folge, wenn auch ein leichter.

Dr. Jochen Grütters, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK, interpretiert die Zahlen als Erfolg. Trotz der unsicheren wirtschaftlichen Lage investieren Unternehmen weiterhin in die Ausbildung, um zukünftige Fachkräfte zu sichern. Er ermutigt die Betriebe, ihre Bemühungen fortzusetzen.