Die Dorstener Maschinenfabrik, die im Jahr 2000 insolvent wurde, bleibt weiterhin im Gedächtnis, vor allem durch das Wahrzeichen der Fallstempelpresse in Dorsten-Hervest. Diese erinnert an das traditionsreiche Unternehmen, dessen Ursprünge bis ins Jahr 1873 zurückreichen. Obwohl das Unternehmen nicht mehr existiert, erregt es weiterhin Aufmerksamkeit, insbesondere durch seine Aktiengeschichte.
Am 1. Juli 2000 wurde beim Amtsgericht Essen ein Insolvenzverfahren für die Dorstener Maschinenfabrik eröffnet. Fast 23 Jahre später, im Januar 2023, wurde das Verfahren schließlich aufgehoben und das Unternehmen im Oktober 2023 aufgrund von Vermögenslosigkeit aus dem Handelsregister gelöscht.
Börsenhandel endet erst 2024
Die Aktie der Dorstener Maschinenfabrik wurde jedoch erst nach dem 18. März 2024, infolge der Löschung aus dem Handelsregister, vom Handel ausgesetzt. Auf Kursblättern der Börse Düsseldorf gab es erstmals an diesem Tag einen entsprechenden Hinweis. Der letzte Kurs vor Handelsende am 15. März 2024 lag bei 0,15 Euro.
Löschung aus dem Handelsregister
Die Verzögerung der Handelsaussetzung führte zu Nachfragen, auf die die Börse Düsseldorf schriftlich reagierte. Sie erklärte, dass ein Insolvenzverfahren nicht automatisch die Beendigung der Börsennotierung bedeutet. Unternehmen können auch im Insolvenzprozess börsennotiert bleiben, bis die Löschung aus dem Handelsregister bekannt wird. Das sogenannte Delisting geschah nach Börsenschluss am 19. März 2024.
Die Börse Düsseldorf erhielt erst im März 2024 Kenntnis von der Löschung. Normalerweise informieren Unternehmen die Börse vorab über Löschungen, was hier nicht geschah. Zudem besteht keine Informationspflicht seitens des Handelsregisters.
Trotz der Insolvenz im Jahr 2000 erlebte die Aktie hohe Kursbewegungen. Nach einem Hoch im Herbst 1994 fiel der Kurs bis unter einen Euro im April 2009. Ein Zwischenhoch erfolgte von August 2015 bis Mai 2018 mit einem Kurs von 12,50 Euro. André H. Müller, der das Unternehmen retten wollte, erwarb viele der Aktien, doch die Rettung gelang nicht.
Mit dem Ende des Aktienhandels bleibt die blaue Fallstempelpresse an der Bismarckstraße das letzte sichtbare Zeichen der Dorstener Maschinenfabrik. Sie erinnert nun die zahlreichen vorbeifahrenden Autofahrer an das einst bedeutende Unternehmen.