Vor gut einem Jahr, am 31. Oktober 2023, schloss der Betreiber Hubertus Lauer die Urbanus-Apotheke in Rhade. Diese Schließung führte dazu, dass Rhade seine V einzige Apotheke verlor. Mittlerweile wird der frühere Apothekenstandort an der Lembecker Straße 116 umgebaut: Die Schaufenster wurden bereits durch provisorische Wände ersetzt und eine Baustellentür ermöglicht nun den Zugang. Der einst markante Schriftzug „Urbanus-Apotheke“ ist nun nur noch schemenhaft erkennbar.
Eine Bäckerei nahe dem ehemaligen Apothekengebäude äußerte die Vermutung, dass dort Wohnungen entstehen könnten. Diese Annahmen bestätigten auch der SPD-Politiker Dirk Hartwich und Stefan Finke von der Gaststätte Zur alten Mühle, jedoch unter Vorbehalt. Bernd Cosanne, Geschäftsführer der Holzbau Cosanne, bestätigte schließlich, dass dort tatsächlich zwei Wohnungen entstehen werden.
Bernd Cosanne bedauert den Verlust der Apotheke und das Fehlen eines Nachfolgers für Lauer. Für die rund 5.000 Einwohner des Stadtteils bedeutet das nämlich, dass sie sich Gedanken darüber machen müssen, woher sie ihre Medikamente bekommen – entweder online oder in Apotheken in den benachbarten Stadtteilen Lembeck oder Raesfeld-Erle.
Vorschläge und Hindernisse
Ferda Hömke von der Achtsam Apotheke hatte die Idee einer Rezeptsammelstelle in Rhade, die jedoch von der Apothekerkammer Westfalen-Lippe abgelehnt wurde. Dies liegt daran, dass die nächstgelegene Apotheke weniger als sechs Kilometer entfernt ist.
Eine von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach geplante Apothekenreform könnte allerdings Abhilfe schaffen. Diese Reform würde es unter bestimmten Bedingungen erlauben, Apotheken ohne ständige Anwesenheit eines Apothekers zu betreiben.
Apothekenräume sollen Wohnraum werden
Ein erfahrener Pharmazeutisch-Technischer Assistent könnte den Betrieb übernehmen, solange ein Apotheker per Video und bei Bedarf vor Ort verfügbar ist. Rhade müsste jedoch für einen solchen Plan eine neue Location finden, da die ehemaligen Apothekenräume bald als Wohnraum genutzt werden.