100 Jahre SV Lembeck Anzeige

Von Lembeck nach Europa

Die radsportbegeisterten Brinker Jungs und das wachsende Interesse der Leichtathleten am Triathlon führten zur Gründung der Radsportabteilung. Die kann mittlerweile etliche Highlights vorweisen.

Pisa war eine der Stationen der Europareise des Team Lembeck. In diesem Jahr soll es von Bari über Dubrovnik nach Wien gehen. FOTO PRIVAT

Lembeck. Eine neue Abteilung eines Sportvereins fällt nicht vom Himmel. Die Radsportabteilung des SV Lembeck war da keine Ausnahme. Lange vor der offiziellen Gründung im Jahr 2008 gab es zwei Strömungen, die den Radsport in Lembeck vorantrieben.Die eine waren die so genannten Brinker Jungs. Reinhold Velis, Georg Cosanne, Dieter Zipfel, Theo Hürland, Willi Lohbreier, Bernhard Jüttermann, Bernhard Kleine Arndt, Heinz Hellenkamp, Erik Strock trafen sich Ende der 80er regelmäßig am Samstagnachmittag für eine gemeinsame Ausfahrt. Die Fahrten wurden geplant, durchgeführt und mit Jahresabschluss und entsprechender Feierlichkeit gab es einen Saisonabschluss und einen Saisonbeginn.Triathlon reizte Lembecks LeichtathletenDie zweite Ursprungsströmung der Radsportabteilung entstammt der Leichtathletik des SVL. Schon Mitte der 80er-Jahre reizte die Leichtathleten der Triathlon. Mit rasantem Tempo entwickelten sich Volkstriathlon und Meisterschaftstriathlon. Semiprofessionell nahmen konsequenterweise Ludger Zens, Raimund Dahlhaus und Hubert Schulte Huxel am 7. September 1985 an den Weltbestenkämpfen in Düsseldorf teil und konnten sich sogar in der oberen Hälfte platzieren.

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Der Mountainbike-Sport lockte auch in Lembeck zahlreiche Kinder und Jugendliche an, die dank des kontinuierlichen Trainings schon bald Erfolge feierten. FOTO PRIVAT
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Bei der „Nacht der Revanche“ war das Rennen der Hobbyfahrer für die Fahrer des Team Lembeck stets eine der Hauptattraktionen. FOTO LÜCKE

Radsport in Lembeck war verwurzelt und Ende der Neunziger begann das gemeinsame Training der Brinker, der Leichtathleten und ganz schnell auch der Fußballer des SV, als idealer Ausgleich zum Primärsport. 2004 gab es das erste interne Meisterschaftsrennen, und 2008 entschloss man sich schließlich zur Gründung einer offiziellen Abteilung.

37 Fahrer und Fahrerinnen wurden beim Radsportverband angemeldet, die Lembecker starteten bei den 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring und in Duisburg. Highlight der ersten Saison war jedoch die 2008 erstmals ausgetragene „Nacht der Revanche“.

Klaus Elvermann als Initiator und Hubert Schulte Huxel als Abteilungsleiter überzeugten Rennveranstalter Michael Zurhausen von den Vorzügen Lembecks als Austragungsort eines Straßenrennens – zwölf unvergessliche Auf lagen der „Nacht der Revanche“ lockten Welt- und Europameister und Tausende Zuschauer nach Lembeck.

Erfolgreiche Mountainbiker

Angesichts der Nähe der Hohen Mark war es nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Lembecker Radsportler auch mit dem Mountainbike starteten, und zwar Jung und Alt. Jutta und Willi Kleine Vorholt riefen schon 2008 die MTB-Kids ins Leben, und durch die kontinuierliche Trainingsarbeit konnten beachtliche Erfolge eingefahren werden.

So standen zwischen 2013 und 2019 im NRW-Cup sowohl bei den Mädchen wie auch bei den Jungen regelmäßig Team-Lembeck-Kids auf dem Podium. Ben Wegener gewann 2015 und 2016 den NRW-Cup, Sophia Fiehn qualifizierte sich für die Deutsche Meisterschaft, und Hendrik Epping schaffte sogar kurzzeitig den Sprung ins Profilager.

Nach Paris und ins Allgäu

2012 setzten Fahrer des Team Lembeck dann eine weitere Idee um und gingen auf Europareise. Erstes Ziel der Ultra-Strecken-Fahrer war Paris. In den Folgejahren ging es von Paris nach Barcelona, von Barcelona entlang der Cote D`Azur nach Pisa und von dort schließlich nach Bari. Nächstes Etappenziel ist nun in diesem Jahr von Bari über Dubrovnik und entlang der Adria die österreichische Hauptstadt Wien.

Und wenn die Lembecker die Fahne ihres Dorfes nicht durch Europa tragen, denn das tun sie nur in den „geraden“ Jahren, dann gehen sie auf Deutschlandreise und fahren in Etappen die rund 3900 Kilometer lange Grenze zu den europäischen Nachbarstaaten ab. An der Westgrenze ging es dabei bislang bis ins Allgäu.