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Ein Blick hinter die Kulissen der Elis Wäscherei

Dorsten. Seit 2018 ist die Großwäscherei Dorsten unter der Hand von Elis. Doch wie sieht der Ablauf dahinter aus? Zuhause darf Industriewäsche schließlich nicht gewaschen werden.

Täglich werden hier am Standort in Dorsten bis zu 18.000 Teile gewaschen. FOTO GEWERT

Sei es die Krankenschwester, der Chemielaborant oder der Rettungssanitäter: Sie alle tragen Berufskleidung - und diese muss regelmäßig gewaschen werden.

Der erste Ansprechpartner für eine professionelle Reinigung größerer Unternehmen und Dienstleister ist die Firma Elis mit einer Großwäscherei an der Schleusenstraße 11 in Dorsten.

Hier sorgt das Team dafür, dass jedes Kleidungsstück passt - und die Arbeitskleidung sauber bleibt.

Logistischer Aufwand

Dr. Alexander Barth, Niederlassungsleiter in Dorsten. FOTO PRIVAT

Hinter den Kulissen meistern die Mitarbeiter dafür täglich einen hohen logistischen Aufwand. Das macht eine Führung durch die Wäscherei schnell deutlich.

Ein Beispiel: Ein Rettungssanitäter kommt zur Arbeit. Er hat mindestens drei Arbeitsbekleidungen. Er geht an den Spind - und zieht sich um.

Nach seiner Schicht legt er seine Arbeitskleidung ab und wirft sie in eine automatische Rückgabestation. Von hier aus landet die Wäsche in einer Gitterbox. Regelmäßig holt ein Mitarbeiter von Elis die Schmutzwäsche samt Gitterbox ab und bringt saubere Kleidung für den Spind mit, den Elis auf Wunsch ebenfalls für das Personal bereitstellt.

Maß nehmen

Beginnt ein neuer Mitarbeiter als Rettungssanitäter, fährt ein Elis-Mitarbeiter vorab zu ihm und nimmt die genauen Maße.

Um sicher zu gehen, dass die Kleidung auch lange passt, wird sie noch mehr fach gewaschen, bevor es zur finalen Anprobe geht. Falls dann doch einmal etwas einläuft, wird die Arbeitskleidung noch passend gemacht.

So ist der Textil-Mietservice bestens aufgestellt und übernimmt in einer hauseigenen Nähstube bei Bedarf auch Reparaturen und Änderungen. Zugeordnet wird die Kleidung für jeden Mitarbeiter eines Unternehmens durch einen Strichcode oder versteckten Chip in der Kleidung, wo Name, Ort und das jeweilige Unternehmen vermerkt sind.

Eine Waschmitteldosieranlage und ein Kalkroboter sorgen stets für weiche Wäsche.

Wäscherei mit System

Durch zwei Fenster im Konferenzraum erhaschen Besucher einen ersten Blick auf die große Halle der Wäscherei, in der Hemden und Hosen an Haltern durch die Luft zu schweben scheinen. Ein genauer Blick verrät: Alles hat System.

Zunächst landet die dreckige Wäsche in einem Vorraum, wo Mitarbeiter noch einmal alle Taschen durchkrempeln, damit nichts in die Waschmaschine kommt, was dort nicht hingehört. Im nächsten Schritt wird die Wäsche sortiert und landet in einem Sack, der gewogen wird: Exakt 45 Kilo müssen erreicht werden, um für den Sack das Idealgewicht zu erzielen.

Über eine Transportkette landet der Sack an der Decke, reiht sich dort geduldig ein und gelangt am Ende in die Waschmaschine. Alle 95 Sekunden nimmt diese einen neuen Sack auf, der die Wäsche in die Waschmaschine fallen lässt.

Danach hängen Mitarbeiter die nassen Wäscheteile auf Bügel und die Wäscheteile begeben sich auf eine Reise über die Transportkette, wo Besucher sie an der Decke sehen.

Strenge Auflagen

Wenn es sich um Wäsche handelt, die infektiös ist, gibt es einen gesonderten Bereich, in der nur diese Wäsche unter strengen Auflagen gewaschen wird. Am Bügel nehmen die Wäscheteile dann sozusagen ein Dampfbad und werden automatisch in der Dampfanlage gebügelt. Glatt und trocken kommen sie wieder heraus.

Nun werden sie noch über mehrere große Lesegeräte zugeordnet, von Mitarbeitern kontrolliert und weiter zum computergesteuerten Wäscheausgabesystem geleitet. Im „Bahnhof", wie die Mitarbeiter die Abholstation liebevoll nennen, landen die fertigen Kleidungsstücke, wo sie von Fahrern abgeholt werden und wieder zum Kunden - auch zum Rettungssanitäter - kommen.

Vieles hat sich in den vergangenen 25 Jahren verändert. Nicht nur die Mode für bestimmte Berufe, auch die Technik. In einer hauseigenen Werkstatt sind die Techniker im Einsatz, reparieren und warten bei Bedarf die Maschinen, sodass immer ein reibungsloser Ablauf gewährleistet ist. Allein in Deutschland ist das Unternehmen mit 42 Standorten vertreten. Elis ist der Marktführer unter den Großwäschereien und beschäftigt rund 44.000 Mitarbeiter in ganz Europa und Südamerika. In Dorsten sind es rund 130 Mitarbeiter. Marie-Therese Gewert