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Erster Innovationspreis für zwei Bäuerinnen mit gutem Geschmack

LEMBECK. Petra Große Gellermann und Ivonne Harks erhalten Dorstens ersten Innovationspreis. Ihre Geschäftsidee ist nicht nur im Sommer sehr beliebt.

Ivonne Harks (I.) und Petra Große Gellermann haben das Hohe Mark Eis erfunden. Dafür werden sie mit dem Innovationspreis der Dorstener Zeitung ausgezeichnet - eine Premiere. FOTOS: PRIVAT

Beim Hohe Mark Eis ist alles Handarbeit.
Beim Hohe Mark Eis ist alles Handarbeit.

Kein Tag ohne Eis. In den Familien von Petra Große Gellermann und Ivonne Harks ist das die Regel. Denn seit die beiden befreundeten Bäuerinnen aus Lembeck vor zwei Jahren begonnen haben, das „Hohe Mark Eis" zu produzieren, sind ihre Ehemänner und Kinder nicht nur Fans der frostigen Süßspeise, sondern auch wichtige Testesser.

13 Sorten werden in der ehemaligen Tenne auf dem Hof Große Gellermann mittlerweile hergestellt, noch mehr Verkaufsstellen gibt es, vor allem im Dorstener Norden und einigen Nachbargemeinden. Die frische Milch kommt vom Hof Harks, und natürlich steht an den Einfahrten zu beiden Höfen ein Eisautomat, der regelmäßig aufgefüllt werden muss. Das Hohe Mark Eis ist ein Verkaufsschlager.

Deshalb werden Petra Große Gellermann und Ivonne Harks am kommenden Freitag (18. November) mit dem ersten Innovationspreis der Dorstener Zeitung ausgezeichnet. Im Mittelpunkt der Veranstaltung im Gemeinschaftshaus Wulfen mit mehr als 150 geladenen Gästen steht allerdings der diesjährige Unternehmer des Jahres, Hubert Loick. 

Aufregende Zeit

Die Laudatio auf die beiden Bäuerinnen mit dem guten Geschmack hält Bürgermeister Tobias Stockhoff. Der ist bekanntermaßen ein Liebhaber von Herrencreme und durfte die gleichnamige Eissorte verkosten, höchstpersönlich bevor sie in den Verkauf ging.

Das war vor etwa zwei Jahren, und zu diesem Zeitpunkt lag bereits eine "ziemlich aufregende und anstrengende Zeit" hinter den beiden Firmengründerinnen. Sie begann ein Dreivierteljahr zuvor mit der Erkenntnis von Petra Große Gellermann, „dass Haus und Kochen nicht alles sein kann im Leben".

Auch das letzte ihrer drei Kinder war zu diesem Zeitpunkt auf eine weiterführende Schule gewechselt, da fühlte sich die Mutter offenbar nicht ausgelastet.

Die beiden Eismacherinnen aus Lembeck tüfteln in ihrer kleinen Manufaktur immer wieder an neuen Geschmacksrichtungen. Mit ihrem Mann besuchte Petra Große Gellermann im Januar 2020 die „Grüne Woche" in Berlin. „Da habe ich einen Eisautomaten gesehen und dachte mir: Das könnte es sein, das gibt es in unserer Region noch nicht."

Familie Große Gellermann hält in Lembeck Sauen, die befreundete Familie Harks allerdings 120 Milchkühe. So entwickelte sich in den Folgemonaten eine Geschäftsidee, die tatsächlich innovativ für Dorsten ist. In der alten Tenne („Die stand voll mit nix") wurde eine kleine Manufaktur eingerichtet, und mit fachkundiger Hilfe an ersten Eissorten getüftelt. Stefan Diebäcker